Installationen 13 – M+M

Samstag, Sonntag, Montag

/web/media/montag_emailmm-1_1.jpg
M+M, “Montag” 2009, Videostills (Foto: M+M)

Der Besucher trifft im Erdgeschoss des Kunstvereins auf drei erzählerische Doppelprojektionen. Sie zeigen stets denselben männlichen Protagonisten (Christoph Luser) jedoch in ganz unterschiedlichen Rollen, Kontexten und mit verschiedenen Gesprächspartnern. So bewegt sich der Betrachter durch ein filmisches Kaleidoskop heterogener Persönlichkeitsfacetten.

In allen drei Filminstallationen werden Schlüsselszenen aus Spielfilmen neu interpretiert, indem dort vorhandene Konzepte und Gefühle in der Doppelinszenierung neu aufgerufen und gegeneinander gekehrt werden.
So bezieht sich der teils homoerotische „Samstag” auf eine Szene aus dem Spielfilm „Saturday Night Fever” von John Badham. „Sonntag” verweist auf die Eingangssequenz von Godards „Le Mépris”, in welcher Brigitte Bardot zwischen hoch-erotisch und kindlich-naiv changiert. „Montag” hingegen nimmt sich die gleichnamige Szene aus Kubricks Horrorfilm „The Shining” zum Ausgangspunkt, in der Vater und Sohn nur scheinbar ein gewöhnliches Gespräch führen. Die Identität des Vaters, bzw. Ehemanns befindet sich in ständigem Wandel zwischen den Rollen und Gefühlen.

Die psychische Verfasstheit des Helden liegt in den Bedingungen des Genres begründet, aus dem er heraustritt. Gemeinsam ist allen Szenen der unterschwellige Zustand einer Krise, ein ambivalenter Kipp- oder Schwebezustand, in dem der Protagonist vor einem Wendepunkt zu stehen scheint.

Filminstallations-Serie im Kunstverein München / Foyer
vom 24. April bis 28. April 2013, jeweils 10-18 Uhr