Ed Lachman

Cate Blanchett and Ed Lachman on the set of ‘Carol’, 2015. Courtesy Ed Lachman
Cate Blanchett and Ed Lachman on the set of ‘Carol’, 2015. Courtesy Ed Lachman

„Ein billiger Magic Club irgendwo downtown, ganz unheilige Rottöne und phosphoreszierendes Grün. Dort treffen sich Madonna und Rosanna Arquette: ‚Gut gemacht, Fremde.’ Oder das langsame Gekrieche von Rücksitz-Schatten, die über das Gesicht von Drogendealer Willem Dafoe auf Verkaufstour huschen. Oder Terence Stamp beim Rachefeldzug, zerrissen zwischen dem matten Zwielicht von Los Angeles und Motelnächten unter bonbonfarbenen Lampen. All diese Bilder aus frühen Filmen von Ed Lachman, an die ich mich erinnere, bleiben mir für immer im Gedächtnis haften. Ganz wie mein Versprechen, das ich mir selbst gab, eines Tages mit diesem Hexenmeister des Lichts und Alchemisten der Farbe zusammenzuarbeiten.” (Todd Haynes)

Bayerische Akademie der Schönen Künste

Dies sind Auszüge aus der Rede von Regisseur Todd Haynes anlässlich der Überreichung des Ehrenpreises an Ed Lachman für sein Lebenswerk, eine Initiative der amerikanischen Gilde der Kameraleute im Februar dieses Jahres in Los Angeles. Lachman hat seit über 30 Jahren von Desperately Seeking Susan über Erin Brockovich bis Carol das amerikanische Hollywood- und Autorenkino geprägt, ohne sich jemals mit leicht wiedererkennbaren Rezepten begnügt zu haben. Und er hat immer wieder auch in Europa gearbeitet, zuerst mit Werner Herzog oder Wim Wenders, in den letzten Jahren mit Ulrich Seidl. Als Jean-Luc Godard in den Achtzigern in den USA drehen wollte – wen rief er an? Ed Lachman. Weil er etwas Neues wollte, einen Blick nach vorn.

Als Hommage an Lachman und seinen nie ermüdenden Blick nach vorn zeigt KINO DER KUNST einen Überblick über das fotografische Schaffen der Kameralegende: seine Polaroids, seine berühmtesten Filmstills, aber auch kaum bekannte Fotoreisen in die Tiefe der USA oder die Ferne Afrikas.