CREATING REALITIES

Begegnungen zwischen Kunst und KINO

Pinakothek der Moderne, Museum Brandhorst
In Kooperation mit der Sammlung Goetz und Kino der Kunst

/web/media/kdk_2015_key_image_creating_realities_yang_fudong-_lock_again-_2004-_1-kanal-videoprojektion_-farbe-_ton-_courtesy_sammlung_goetz-_m-nchen_-_yang_fudong_1.jpg

Die Schenkung von 375 Arbeiten der Medienkunst aus der Sammlung Goetz an den Freistaat Bayern 2014 schließt eine Lücke in der bayerischen Museumslandschaft und fügt sich in die langjährige Tradition Münchens als bedeutender Film- und Medienstandort ein. Sie bietet vielfältige Perspektiven für Präsentationen in diesem zentralen Bereich der Gegenwartskunst. 2013 wurde erstmals das Kunstfilmfestival KINO DER KUNST ausgerichtet, das bereits bei seiner Premiere internationalen Anklang fand. Die zweite Ausgabe von KINO DER KUNST findet von 22. bis 26.04.2015 statt.

Schenkung und Festival bilden den Anlass für die breit angelegte Ausstellung »Creating Realities« in der Pinakothek der Moderne und im Museum Brandhorst. Die Ausstellung befasst sich mit Formen des fiktionalen Erzählens in der zeitgenössischen Medienkunst und nimmt damit auch das Thema des diesjährigen Festivals KINO DER KUNST auf.

Präsentiert werden Werke von 17 Medienkünstler/innen, die in den 1960er- bis 1980er-Jahren geboren wurden. Diese Künstlergeneration setzt sich in ihrem Schaffen besonders intensiv mit Rezeption und Reflexion des Erzählkinos auseinander. Gezeigt werden Filme und mehrkanalige Filminstallationen mit fiktionalem Charakter und innovativer Erzählstruktur. Ihnen gemeinsam ist eine abgeschlossene, immersive Bildwelt sowie ein poetisches oder utopisches Potenzial.

KAPITEL 1: A Question of Silence

Pinakothek der Moderne, Saal  21
05.02.2015 – 31.05.2015

/web/media/kdk_2015_key_image_creating_realities_yang_fudong-_lock_again-_2004-_1-kanal-videoprojektion_-farbe-_ton-_courtesy_sammlung_goetz-_m-nchen_-_yang_fudong_1.jpg
Yang Fudong, Lock Again, 2004, 1-Kanal-Videoprojektion (Farbe, Ton), Courtesy Sammlung Goetz, München © Yang Fudong

Arbeiten von Ulla von Brandenburg (DEU), Sven Johne (DEU), Jesper Just (DNK), Sam Taylor-Wood (GBR), Yang Fudong (CHN)

In Auseinandersetzung mit der traditionellen filmischen Erzählung folgen die Ereignisse einer linearen, nachvollziehbaren Zeitlichkeit. Dabei ist nicht immer die gesprochene Sprache Träger des Geschehens. Kommunikation findet oft auch ohne Worte statt, und manchmal erzeugt gerade das Schweigen eine ganz eigene Geschichte, macht Unbewusstes oder Unterbewusstes spürbar.


KAPITEL 2: L’Ellipse

Pinakothek der Moderne, Säle 30a –35
10.03.2015 – 31.05.2015

/web/media/alice.m_alice1-moon_1.jpg
Philipp Lachenmann, „ALICE.M“, 2009 / 10 2-Kanal-HD-Videoinstallation, Farbe / Ton, 9’30’’ Courtesy Sammlung Goetz

Arbeiten von Keren Cytter (ISR), Omer Fast (ISR), John Gerrard (IRL), Pierre Huyghe (FRA), Philipp Lachenmann  (DEU), Clement Page (GBR)

In der Erzählforschung wird als „Ellipse“ eine Auslassung bezeichnet, die eine Geschichte um Teile kürzt, die für deren Fortkommen unwesentlich sind. Die hier versammelten Arbeiten sind derart fragmentiert oder erzählen multiperspektivisch, dass die narrative Konstruktion zum Rätsel wird. Was ist wahr, wie passen die einzelnen Teile zusammen? Wie zuverlässig ist die Erzählung?


KAPITEL 3: Neighbour’s Yard

Pinakothek der Moderne, Saal  Temporär 2
16.04.2015 – 31.05.2015

/web/media/3_trecartin_1.png
Ryan Trecartin, „Wayne’s World“, 2003, 1-Kanal-Video, Farbe / Ton, 8’, Courtesy Sammlung Goetz

Arbeiten von Ed Atkins (GBR), Brice Dellsperger (FRA), Bjørn Melhus (DEU), Ryan Trecartin (USA), Andro Wekua (GEO)

Als gedankliches Bild weckt der Titel „Neighbour´s Yard“ Assoziationen an Voyeurismus, an etwas, was vielleicht im Dunkeln liegt, aber auch an das Anderssein. Es ist der Blick in eine andere Welt sowie das Spiel mit verschiedenen Identitäten und Rollen. Inspirationen bieten die Bildästhetiken des Fernsehens, des Kinos, des Internet und der sozialen Netzwerke. Analoge und digitale Welten verschmelzen.


KAPITEL 4: Grosse Fatigue

Museum Brandhorst, Medienräume
16.04.2015 – 31.05.2015

Arbeiten von Camille Henrot (FRA)

Der Computerdesktop erscheint als das neue Fenster zur Welt, digital gestützt und flach wie die Oberfläche eines Tablets. Realität zeigt sich als vernetzte Struktur und in zunehmender Beschleunigung, als Dekonstruktion und Neukonfiguration herkömmlicher Vorstellungen. Erzählung entsteht durch die permanente Zirkulation unterschiedlichster Informationen aus Bild, Text und Sound.