Zwischenspiel 14/15

Between reality and fiction

Artist Talk
CLEMENS VON WEDEMEYER

Clemens von Wedemeyer: Afterimage, 2013. Installation view “The Cast”. Foto: Matteo Monti (MAXXI) Courtesy Galerie Jocelyn Wolff, Paris; KOW, Berlin
Clemens von Wedemeyer: Afterimage, 2013. Installation view “The Cast”. Foto: Matteo Monti (MAXXI) Courtesy Galerie Jocelyn Wolff, Paris; KOW, Berlin

11/06/14
Akademie der Bildenden Künste München

Verschwimmende Grenzen zwischen Dokumentarischem und Inszeniertem, die Frage nach dem Wahrheitsgehalt von Bildern und Erzählweisen von Geschichten sowie das Kino als realer und gedanklicher Ort sind Aspekte in Clemens von Wedemeyers Werk. Häufig stehen am Anfang seiner Arbeiten die Auseinandersetzung mit konkreten Orten und Inspiration durch die Filmgeschichte. Dies führt in ‚Silberhöhe’ (2003 – 2004) zu einer Betrachtung und Wanderung der Kamera durch die leer stehende Siedlung Halle-Silberhöhe, die inspiriert ist von Michelangelos Antonionis Film ‚L´eclisse’ (1962) und die die Häuser wie eine Filmkulisse erscheinen lässt. Andere Arbeiten wie ‚Against Death’ (2009), bei dem es um ein Unsterblichkeitsritual geht oder ‚Muster/Rushes’ (2012), das sich in drei Zeitebenen der Geschichte des Klosters Breitenau bei Kassel widmet, werden zu komplexen und zirkulären Narrativen ohne Anfang und Ende. Der 1974 geborene Künstler erhielt zahlreiche Auszeichnungen und ist mit seinen Werken sowohl auf Filmfestivals als auch in Ausstellungen vertreten. 2006 wurde sein Film ‚Rien du tout’ (in Zusammenarbeit mit Maja Schweizer) auf den Kurzfilmtagen Oberhausen als bester deutscher Film geehrt. Im gleichen Jahr erhielt er das Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium. Einzelausstellungen widmeten ihm der Kölnische Kunstverein und das MoMA PS1 in New York (beide 2006), das Barbican Art Centre in London (2009) sowie der Frankfurter Kunstverein (2011). 2012 war er Teilnehmer der (d)OCUMENTA 13.