La Ferdinanda: Sonate für eine Medici-Villa
Rebecca Horn
27/02/2019 | 21 Uhr | Einführung Franziska Stöhr
Filmmuseum München | Tickets 089 / 23 39 64 50
Melancholisch und in schönen Bildern schwelgend, voll hintergründigem Humor und mit vielen Verweisen auf das plastische Werk der berühmten Künstlerin: Rebecca Horns zweiter Kinofilm spielt in einer abgelegenen toskanischen Villa. Da ist die Besitzerin des Hauses, eine alternde Operndiva, dann die junge Ballett-Tänzerin Simona, die eine Blessur auskuriert, ein berühmter Arzt, der sich nach einer Reihe öffentlicher Skandale verstecken muss, ein Musiker, der den ganzen Tag lang nur Cello übt.
„Rebecca Horn hat Traum und Poesie und Schönheit und Vitalität und Spiel miteinander versehen, miteinander versetzt auf eine bewegende, verwundernde, irritierende und tröstliche Weise.” (Peter Wapnewski)
Seit dem Beginn der siebziger Jahre hat die 1944 im Odenwald geborene Künstlerin Rebecca Horn ein Werk geschaffen, das sich zu einem immer weiter anwachsenden Strom aus Performances, Filmen, skulpturalen Raum-Installationen, Zeichnungen und Fotoübermalungen zusammenfügt. Die Unverwechselbarkeit dieser Bildwelt besteht in der höchst präzisen physischen und technischen Funktionalität, mit der die Künstlerin ihre Skulpturen und deren Bewegungsabläufe in Räumen in Szene setzt.
Ihr Werk wird von einer unverwechselbaren konsequenten Logik zusammengehalten. Jede neue Arbeit scheint sich stringent aus der vorherigen zu entwickeln. Dabei können Elemente wieder aufgegriffen werden, die aber in verschiedenen Kontexten völlig verwandelt neu erscheinen. So sind nach den Körpererfahrungen ihrer Performances mit Körpererweiterungen, Masken und Federgewändern in den siebziger Jahren ihre ersten kinetischen Skulpturen in Filmen wie Der Eintänzer (1978) oder La Ferdinanda (1981) zu sehen: Die sanfte Gefangene (1978) und Die Pfauenmaschine (1979/82).
(Q: Website Rebecca Horn)
La Ferdinanda: Sonate für eine Medici-Villa | BRD 1982 | R+B: Rebecca Horn | K: Jiri Kadanka | M: Ingfried Hoffmann | D: Valentina Cortese, Javier Escriba, Gisela Hahn, Hans-Peter Hallwachs, Michael Maisky, David Warrilow | 85 min