Cheng, Ian

Emissary Forks Featuring Thousands Islands
Preis für das filmische Gesamtwerk 2017

Espace Louis Vuitton München

Website Ian Cheng
Espace Louis Vuitton

Emissary Forks at Perfection, 2015. Collection Fondation Louis Vuitton ­- courtesy: the artist; Pilar Corrias Gallery, London; and Standard (Oslo), Oslo
Emissary Forks at Perfection, 2015. Collection Fondation Louis Vuitton ­- courtesy: the artist; Pilar Corrias Gallery, London; and Standard (Oslo), Oslo

Der vom Espace Louis Vuitton München im Rahmen des KINO DER KUNST Festivals verliehene Preis für das filmische Gesamtwerk geht 2017 an den amerikanischen Künstler Ian Cheng. Die Einzelausstellung ist Teil der „Hors-les-murs”-Programmatik der Fondation Louis Vuitton, die bisher nicht gezeigte Kunstwerke aus ihren Beständen einem breiten Publikum zugänglich macht.

Chengs progressive Kunstpraxis fokussiert das Wesen der Veränderung sowie die Fähigkeit des Menschen, sich mit dem Wandel auseinanderzusetzen. Indem er die Prinzipien des Videospieldesigns, die Erkenntnisse der Kognitionswissenschaft sowie die Improvisationstechniken der darstellenden Künste heranzieht, entwickelt er „live simulations”, die als quasi lebende, im digitalen Raum angesiedelte und über Apps zugängliche virtuelle Ökosysteme fungieren.

Ausgangspunkt einer „live simulation” ist eine vom Künstler festgelegte Zusammenstellung digitaler Eigenschaften, die aber im Gegensatz zum Video kein Ende haben und sich in die Unendlichkeit weiterentwickeln. Jedem Element des Werks schreibt der Künstler archetypische Eigenschaften zu. Auf Algorithmen basierend entfalten sie ein Eigenleben, wobei sie sich im Laufe der Zeit wie der menschliche Körper und Geist ohne vorher bestimmtes Ziel entwickeln.

Cheng bezeichnet seine Simulationen als „neurologisches Fitnessstudio” – als Ort, an dem die Zuschauer bewusst die Gefühle von Irritation, Angst und kognitiver Dissonanz trainieren können, die mit den fortwährenden Verwandlungszuständen unserer Zeit einhergehen.